Stand 29.12.2022
Motto:
Donnerstag, 19. Januar 2023, 19.00 Uhr
eutopia-Haus, Thomas-Mann-Str. 36, D-53111 Bonn
»›... die Sehnsucht in mir, mein Leben in einer bleibenden Form auszusprechen‹ - die Dichterin Karoline von Günderrode (1780-1806)«
Vortrag von
ELISABETH MATTHAY-WUSSOW, Aachen
Karoline von Günderrode zog vor allem durch ihren frühen Tod die Aufmerksamkeit der literarischen Öffentlichkeit auf sich. In ihrem schmalen, tiefgründigen Werk schöpfte die den Romantikern verbundene und auch von Goethe wahrgenommene Dichterin vor allem
aus mythologischen und philosophischen Quellen. Damit stieß sie in männliches Terrain vor – eine damals unverzeihliche Grenzüberschreitung.
Das Schicksal der Günderrode wirft die bis heute virulente Frage nach dem gesellschaftlichen Ort schöpferisch begabter Frauen auf.
Donnerstag, 09. Februar 2023, 19.00 Uhr
VHS Bonn, Mülheimer Platz 1, D-53111 Bonn
»Luxus & Lifestyle – Weimar und die weite Welt «
Vortrag von
DR. BARBARA STEINGIESSER, Düsseldorf
Dass Weimar nicht nur eine Stadt der Klassik, sondern auch eine Design-Stadt ist, weiß man spätestens seit dem Bauhaus-Jubiläum. Aber was haben Weimar und Goethe mit der internationalen Modewelt zu tun? - Das Journal des Luxus und der Moden, das erste Lifestyle-Magazin Deutschlands, das von 1786 bis 1827 über die neueste Mode aus Paris und London sowie über Einrichtungstrends berichtete, hatte seinen Verlagssitz nicht etwa in einer Metropole wie Berlin oder in einer Messestadt wie Leipzig oder Frankfurt, sondern in der kleinen Residenz Weimar. Gegründet wurde es von Friedrich Justin Bertuch, dem bedeutendsten Unternehmer im Weimar der Goethezeit.
Der Vortrag präsentiert anhand von Bildbeispielen die handkolorierten Hefte, die mit ihrem flammend orangefarbenen Einband auf die brandneue Mode aufmerksam machten, und zeigt am Beispiel alter und neue Luxusgüter, wie manch ein Trend von damals das Design von heute inspiriert.
Donnerstag, 30. März 2023, 18.00 Uhr (!)
Stiftung Pfennigsdorf, Poppelsdorfer Allee 108, D-53115 Bonn
»Unter Goethes Augen – Die Erziehung des Weimarer Erbprinzen Carl Alexander durch den Genfer Frédéric Soret«
Vortrag von
INGRID RUFFLAR, Bonn
»Er ist ein gar trefflicher, reiner Mensch und man kann nicht mit ihm seyn, ohne selbst besser zu werden« – so urteilt Eckermann am 28.1.1830 über Soret, der auf Empfehlung Goethes von der Erbgroßherzogin Maria Pawlowna 1822 zum Erzieher ihres Sohnes Carl Alexander berufen wurde und in dieser Funktion bis zur Volljährigkeit seines Schülers 1836 in Weimar blieb. Soret – Mineraloge, Botaniker, Numismatiker und Prinzenerzieher – wurde zu einem der wichtigsten Gesprächspartner Goethes, dessen Enkel Walther gemeinsam mit dem gleichaltrigen Carl Alexander aufwuchs. 1836 kehrte Soret nach Genf zurück.
Ingrid Rufflar, die 2014 eine quellenreiche Darstellung zur Weimarer pädagogischen Tätigkeit Sorets vorgelegt hat, zeichnet ein Lebensbild dieses engen Vertrauten aus Goethes letztem Lebensjahrzehnt.
Donnerstag, 27. April 2023, 18.00 (!)
Stiftung Pfennigsdorf, Poppelsdorfer Allee 108, 53115 Bonn
»›Juno Ludovisi‹ und mehr. Kopien antiker Kunstwerke in Goethes Haus am Frauenplan«
Vortrag von
DR. ANGELIKA DIERICHS, Bonn
Goethes Haus am Frauenplan, in dem er von 1782 bis zu seinem Tod 1832 wohnte, wurde 1886 als Memorialstätte eröffnet. Die Sanierung des Goethehauses ist für 2026-2028 vorgesehen. Aktuell zu besuchen sind Wohnräume, Arbeitszimmer, Bibliothek, Empfangs- und Kunstsammlungsbereiche. All das ist bekannt durch wissenschaftliche Publikationen, Führungen vor Ort und Youtube-Beiträge. Leider findet das bewegliche Hausinventar, u.a. Abgüsse von Plastischen Kunstwerken und Kopien von Malereien, nur unzureichende Beachtung. Zu den »Starstücken« gehören der Statuentorso des »Ilioneus«, die Büste des »Apoll von Belvedere«, das Gesicht der »Medusa Rondanini« und der Kopf der »Juno Ludovisi«.
Mittwoch, 03. Mai 2023
»Mit Goethe in Wiesbaden«
Ganztägige Exkursion nach Wiesbaden und auf den Johannisberg. (Eine gesonderte Einladung folgt. Auch Nichtmitglieder sind herzlich willkommen!)
Mittwoch, 07. Juni 2023, 19.00 Uhr
VHS Bonn, Mülheimer Platz 1, D-53111 Bonn
»Wagner und Goethe«
Vortrag von
BARBARA KIEM, Freiburg/Brsg.
Für Wagner waren Goethe und Beethoven die beiden Repräsentanten der deutschen Kultur schlechthin. Wagner schätzte besonders die großen Dramen wie Torquato Tasso und natürlich den Faust. Auch Goethes Romane wie Wilhelm Meisters Lehrjahre oder Die Wahlverwandtschaften hat er mehrfach gelesen. Ein frühes Gedicht Goethes, Hans Sachsens poetische Sendung (»In seiner Werkstatt Sonntags früh …«) wurde zur wichtigen Inspirationsquelle für die Realisation der Meistersinger.
ORGANISATORISCHES
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Es besteht eine Maskenempfehlung, in der Stiftung Pfennigsdorf ein Maskengebot am Eingang und auf dem Weg zu den Sitzplätzen.
Mit dem neuen Jahr beginnen die Veranstaltungen der Bonner Goethe-Gesellschaft in der Regel um 19.00 Uhr. Ausgenommen sind die Veranstaltungen bei der Stiftung Pfennigsdorf im März und April: Dort fangen die Veranstaltungen um 18.00 Uhr an.
Informationen über das Programm der VHS Bonn finden sich unter www.vhs-bonn.
Pietät … allein hält der Egoisterei das Gegengewicht, sie würde, wenn sie durch ein Wunder augenblicklich in allen Menschen hervorträte, die Erde von allen den Übeln heilen, an denen sie gegenwärtig … krank liegt.
Über Kunst und Altertum V/1 (1824)
(MA 13.1, S. 403f.)